|
Zurück
Protokoll – Dr. Hecher aus Eberndorf
|
|
|
Entlassungsdokument
von Karl Hecher aus dem Schuldienst (slowenisch)
Entlassungsdokument
von Sidonja Hecher aus dem Schuldienst (slowenisch)
Entlassungsdokument
von Karl und Sidonja Hecher aus dem Schuldienst (deutsch)
Ich wurde am 07.03.1913 in Schwarzenbach im „Miestal“ geboren. Mein
Vater war im Kärntner Schuldienst, das „Miestal“ gehörte damals zum
Herzogtum Kärnten. Er war ein Deutsch-Kärntner, verfügte über keine
Slowenischkenntnisse. Er unterrichtete dennoch an der vierten Klasse
der Volksschule, denn in der vierten Klasse war, aufsteigend von der
ersten bis zur vierten Klasse, rein Deutsch unterrichtet worden.
Meine Mutter eine Untersteirerin, war Handarbeitslehrerin. Wir haben
im alten Schulhaus gewohnt.
Zwei Jahre ging ich im Miestal in die Volksschule. Dann wurde mein
Vater am 01.01.1918 vom Landesschulrat in Laibach aus dem
Schuldienst entlassen, obwohl wir zu Kärnten gehörten. Auch meine
Mutter wurde gleichzeitig aus dem Schuldienst entlassen. Die
deutschen Kinder, die der slowenischen Sprache nicht mächtig waren,
wurden von den slowenischen Lehrern sehr schlecht unterrichtet. Als
ich nach Bleiburg in Kärnten kam, musste mein Vater feststellen,
dass meine Kenntnisse aus den zwei Jahren Volksschule viel zu wenig
waren. Daher musste ich in Bleiburg die zweite Klasse nochmals
wiederholen.
Meine Eltern mussten nach ihrer Entlassung aus dem Schuldienst,
sofort die Wohnung räumen, ihre Bezüge wurden sofort eingestellt. Im
Jahre 1919 verloren wir schließlich den Vater durch Verhaftung, man
brachte ihn auf die Festung Laibach. Wir kamen bei der Deutschen
Kaufmannsfamilie Brach in Schwarzenbach unter.
Nachdem ich 1920 nach Bleiburg kam, beendete ich die Volksschule und
besuchte dann von 1924 bis 1932 das Gymnasium in Klagenfurt.
Nachsatz:
Jedes Jahr wird auf Initiative von Herrn Altbürgermeister Mory aus
Bleiburg am
Christi-Himmelfahrtstag eine Messe für die, von den Titopartisanen
verschleppten und ermordeten Kärntnerinnen und Kärntner des Jahres
1945 im Miestal, im Lieschagraben gelesen.
|
|
|
Protokoll Drucken
|
Zurück
|
|
|
|