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Protokoll – Herr Marktl aus Klagenfurt
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Mein Name ist Anton Marktl, ich wurde am 16. Jänner 1907 in Viktring
geboren, woher auch meine Eltern stammen. Mein Vater arbeitete im
Viktringer Steinbruch. Ich besuchte die Volksschule in Viktring.
Nach der Volksschule ging ich in die Hauptschule. Ich machte eine
Mechanikerlehre, war danach beim Kösslwirt und dann bei der Bahn.
Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als die Slowenen kamen,
wissen Sie, woher die Slowenen über die Grenze kamen?
Ich war damals ja noch ein Kind und habe mich schon interessiert.
Wurde bei Ihnen zu Hause Windisch gesprochen?
Ja. Ich selbst kann auch Windisch.
Können Sie sich noch an die Kärntner Volksabstimmung erinnern?
Ja, ich kann mich daran erinnern. Die Eltern erklärten uns, dass wir
für die Deutsche, die Kärntner Seite eintreten sollten.
Habt Ihr als Kinder von all dem etwas mitbekommen?
Die Aufregung, wählen durften wir ja nicht.
Erinnern Sie sich an die Freude und Feiern nach der Abstimmung?
Ja, es war schon ein Aufruhr.
Gab es in Viktring viele Slowenen?
Nein, es waren nicht viele, die Mehrheit war für die Kärntner und
für die Deutschen.
Haben die Windischen mit den Deutschen zusammengearbeitet?
Ja, es hieß „Wir gehören zusammen“
Haben die Slowenen für Kärnten oder Jugoslawien gestimmt?
Ich glaube nicht, dass sie für Kärnten gestimmt haben. Die
Windischen haben für Kärnten gestimmt, die Slowenen für Jugoslawien,
sie waren dann über den Ausgang der Volksabstimmung enttäuscht.
Zur Zeit des Abwehrkampfes waren Sie zehn – elf Jahre alt, haben
Sie damals auch geholfen?
Wir trugen Informationen weiter und auch Munitionskisten. Man sagte
uns, wir müssten leise gehen. Das machten wir in der Dämmerung und
bei Nacht. Man sagte uns: „Ihr müsst aufpassen dass ihr durchkommt“,
denn dort sind die Serben gestanden. Man hat uns gesagt wir sollen
um die Serben einen Bogen machen, damit sie uns mit der Information
nicht erwischen.
Die Abstimmung war dann so ein großer Erfolg, wir waren so gerührt,
so glücklich, nicht auszusprechen wie glücklich. Die Abwehrkämpfer
waren besonders froh, es war ein Erlebnis tiefster Art.
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