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Junge Republik
Neue Gefahr für Kärnten
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Nach der
Volksabstimmung versuchte der Slawische SHS-Staat neuerlich, Kärnten
zu besetzen, musste aber seine Truppen nach einer
kategorischen
Aufforderung der
Botschafterkonferenz in Paris vom 16. Oktober 1920 und nachfolgenden
Demarchen ähnlichen Inhalts durch Großbritannien, Frankreich und
Italien
seine Truppen aus
Kärnten wieder zurückziehen. Auch seitens des Wiener Außenamtes
waren
energische Proteste erfolgt.
Am 18. November 1920 gelangte die Zone I wieder unter
österreichische
Verwaltung. In einer feierlichen Sitzung am 20. November 1920 hob
Landesverweser Dr. Arthur Lemisch die Bedeutung dieses Ereignisses
hervor
und dankte allen, die zu diesem Erfolg beigetragen hatten.
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Beitrag zur Staatswerdug
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Mit dem Kärntner Abwehrkampf und der erfolgreich durchgeführten
Volksabstimmung hat Kärnten in den Jahren 1918-1920 einen
wesentlichen Beitrag zum Entstehen der jungen Republik und damit zur
Staatswerdung Österreichs geleistet. Schon in der Beitrittserklärung
des Landes Kärnten vom 11. November 1918 wurde Wert darauf gelegt,
dem neuen Staat Deutsch-Österreich als "eigenberechtigte Provinz"
anzugehören.
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Tag
der Selbstbestimmung
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Bildquelle
: Leitner S. 112
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Ergebnis des 10.
Oktober 1920 vor dem Hintergrund der internationalen Politik und dem
gesamtösterreichischen Aspekt als wesentlicher, auf der
Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechtes ruhender Beitrag
Kärntens zur Entstehung der jungen Republik bezeichnet werden kann.
Die Kärntner Bevölkerung hat dieses demokratische Recht mit
historischem Weitblick in Anspruch genommen.
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Österreichischer Staatsgedanke
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Ein großer Sieg des österreichischen Staatsgedankens. Die amtlichen
Nachrichten aus Klagenfurt bestätigen den Sieg der Kärntner Sache,
die vom ersten Tag an eine österreichische Sache gewesen und bis zum
heutigen Tage geblieben ist. ...Die nationale Zusammensetzung der
zur Abstimmung aufgeforderten Bevölkerung aus Deutschen und
Windischen erhöht die moralische Bedeutung des
Abstimmungsergebnisses. Die Republik hat bei unseren slawischen
Mitbürgern im Süden das Zutrauen zu erwerben gewusst, dass sie die
Demokratie vor allem auffasst als die Forderung des gleichen Rechtes
für alle, die ihr vertrauen. Einen großen Sieg des österreichischen
Staatsgedankens bedeutet dieser Tag. Nicht in eitlem Stolz verkünden
wir dies, ohne Absicht, Unterlegene zu kränken, aber in
berechtigter, inniger Freud, die uns für viele Leiden entschädigt.
Diesen Sieg, diese Freude verdankt Österreich seinen Kärntnern. Das
dürfen wir ihnen nie vergessen! ... Was Liebe zum Heimatlande, dem
Gesamtstaate bedeutet, das haben uns die Kärntner gezeigt und
gelehrt. In der neuen Verfassung wird diese Lehre bestätigt werden.
Ganz Österreich schließt sich dem Rufe an: Heil Kärnten! Heil den
Kärntnern! Seitz, Hauser, Dinghofer. (Grußadresse des Präsidiums der
Österreichischen Nationalversammlung, 1920).
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Blutzoll des Abwehrkampfes
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237 Gefallene, davon 13 Frauen, über 800 Verletzte und 300
Flüchtlinge.
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