Zeitzeugen 1945


Protokolle
Frau Hildegard SILA , Eisenkappel
Herr K. ,  Klagenfurt
Herr Paul RÖSCH , Klagenfurt
Herr Abg. und 3. Präsident des Kärntner Landtages A.D. Erich SILA , Griffen
Herr Josef GASSNER , Klagenfurt
Herr Othmar MORY , Bleiburg
Frau Herta PETZ , Millstatt

Kriegsende 1945
Nach dem 2. Weltkrieg okkupierten am 8. Mai 1945 nicht nur britische Besatzungstruppen, sondern entgegen alliierten Vereinbarungen auch Titopartisanen Kärntner Gebiete. Am 12. Mai 1945 proklamierte die jugoslawische Armee den Anschluss Kärntens an Groß-Jugoslawien. Nach dem 8. Mai 1945 wurden von Angehörigen der in Kärnten anwesenden Partisanenverbände 108 Kärntnerinnen und Kärntner verschleppt und in weiterer Folge in verschiedenen Internierungslagern nach Jugoslawien gebracht. Ihr Schicksal ist bis heute ungeklärt. Festzuhalten ist, dass Mord sowohl vor dem 8. Mai 1945 als auch danach ein Verbrechen ist, dass aber (nach Aussagen von Zeitzeugen) die Verbrechen nach dem 8. Mai 1945 nicht verfolgt wurden.

Die Sicherheitsdirektion von Kärnten ersuchte am 24. August 1950 „alle Personen, die in Kenntnis sind, was mit diesen Verschleppten geschehen ist... alle diesbezüglichen zweckdienlichen Angaben unverzüglich zur Kenntnis zu bringen.“
A) Vermisste, die letztmalig vermutlich in der Nacht vom 16. auf 17. Mai 1945 auf Schloss Hirschenau bei Völkermarkt einwandfrei gesehen wurden: 30 Personen
B) Vermisste, die letztmalig um den 27. Mai 1945 im Internierungslager Schloss Streiteben gesehen wurden und von dort zum Teil möglicherweise in das Gerichtsgefängnis nach Marburg überstellt wurden und seither unbekannten Aufenthaltes sind: 23 Personen
C) Vermisste, die sicher in der Strafanstalt Vigaun bei Assling (Jesenice), Jugoslawien, gesehen wurden: 26 Personen
D) Vermisste, deren Verschleppung sicher ist, über deren Aufenthalt  in den diversen Internierungslagern und Strafanstalten bis jetzt noch keine einwandfreien Zeugenaussagen zur Verfügung stehen: 29 Personen

Weiteres schrieb die Sicherheitsdirektion für Kärnten am 24. August 1950:
„Jede noch so geringfügige Wahrnehmung oder Beobachtung kann für die Aufklärung des Schicksals der verschleppten Personen ungeheuer wertvoll sein.