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Windische treu zu Kärnten
Die Kärntner Windischen
von Dr. Martin Wutte
Sie haben maßgeblich den
Ausgang der Volksabstimmung für Kärnten mitentschieden. Wenn nun die
objektiven Merkmale nationaler Zugehörigkeit: Gemeinsamkeit der
Heimat, Lebens- und Wirtschaftsgemeinschaft, gleichartige
Abstammung, Schicksals- und Kulturgemeinschaft, fast durchwegs für
eine Zusammengehörigkeit der bodenständigen Kärntner Slowenen
sprechen, wenn ferner die ursprüngliche Sprache, die an und für sich
kein absolut entscheidendes Merkmal darstellt, keine rein
slowenische war, wenn endlich auch die subjektiven Merkmale:
slowenisches Nationalgefühl und Nationalbewußtsein, fehlen und ein
slowenischnationales Bekenntnis überhaupt nicht vorlag, so kann auch
das Verhalten der "heimattreuen Slowenen" vor, während und nach der
Abstimmung nicht als Verrat am Slowenentum bezeichnet werden. Ein
Verrat wäre es gewesen, wenn die "Heimattreuen" ihre bisherige
Überlieferung und Überzeugung über Bord geworfen hätten, wenn sie
ihre Heimat und ihre deutschen Schicksalsgenossen, mit denen sie
bisher treue Freundschaft gepflogen, im Stiche gelassen und sich den
Jugoslawen angeschlossen hätten. Aber sie waren ohne Unterschied
ihrer Parteistellung weit davon entfernt, solchen Verrat zu begehen.
Als die Feuerprobe der jugoslawischen Besetzung kam, haben sich
Tausende von ihnen, ohne zu zögern, an die Seite ihrer deutschen
Landsleute gestellt, haben Gut und Blut eingesetzt, um die von den
slowenischnationalen Führern verlangte Vereinigung mit den Slowenen
in Krain und Untersteier unter jugoslawischer Herrschaft von sich
abzuwehren. Von den 61 freiwilligen Heimwehrkompanien entstanden
nicht weniger als 33 in gemischtsprachigen Gebieten, 5 davon im
Jauntal, während der Besetzung! Und wie viele haben als
Volkswehrmänner gegen die Jugoslawen gekämpft! Ungeheuer waren die
Opfer, die da von den Heimattreuen während der Abwehr- und
Abstimmungszeit freiwillig gebracht wurden. Wahrlich, sie haben ein
Bekenntnis abgelegt, wie es vollwertiger nicht sein könnte, aber
nicht für, sondern gegen das jugoslawische Slowenentum.
Wir haben bisher von "heimattreuen Slowenen" gesprochen. Man pflegt
sie auch als "deutschfreundliche Slowenen" zu bezeichnen. Diese
Bezeichnungen sind nicht zutreffend. Denn die "heimattreuen" oder
"deutschfreundlichen Slowenen" sind ihrem Wesen nach nicht
eigentliche Slowenen. Sie bilden vielmehr eine im Gegensatz zu den
nationalen Slowenen stehende Mittelschicht, die nach Abstammung und
Sprache einen Mischtypus darstellen, aber durch ihre Schicksals-,
Lebens- und Kulturgemeinschaft mit den Deutschen sowie durch ihre
gefühlsmäßige Einstellung und ihr folgerichtiges, seit den Anfängen
der nationalen Frage in Kärnten ununterbrochen beobachtetes
ablehnendes Verhalten gegenüber den slowenischnationalen
Bestrebungen völkisch viel eher zu den Deutschen als zu den Slowenen
gehört. Wenn sie sich selbst den alten volkstümlichen Namen
"Windische" gaben, der in unseren Augen kein Schimpf-, sondern ein
Ehrenname ist, so folgen sie nur einer altehrwürdigen Überlieferung.
Denn diese Bezeichnung war seit jeher gebräuchlich.
Die Abgeschlossenheit des Landes gegen Krain und Untersteier und die
innige Verbundenheit mit den deutschen Nachbarn bewirkten, daß sich
auch die windischen Kärntner im bewußten Gegensatz zu den
sprachverwandten Krainer stets als Kärntner fühlten. Schon Megiser
sagt in seinen Annales Carinthia (1612), die windischen Kärntner
hätten sich mit den deutschen Kärntnern also gewaltiglich vereinigt,
daß aus ihnen beiden einerlei Volk geworden sei.
Damit ist auch die Frage entschieden, ob diese Mittelschicht zur
slowenischen Minderheit in Kärnten gehört oder nicht. Paul Schiemann,
der bekannte Minderheitenführer, sagt über die nationale Minderheit
in der Zeitschrift "Nation und Staat" (3. Jahrgang 1929, S. 58):
"Die nationale Minderheit ist eine Gemeinschaft, die durch
geschichtliche Entwicklung und Gegenwartswillen in der Überzeugung
einig ist, daß ihr geistiges und sittliches Gedeihen nur im Rahmen
einer bestimmten nationalen Kultur möglich ist, und die gleichzeitig
durch geschichtliche Entwicklung und Gegenwartswillen an einen
bestimmten Raum gebunden ist, in dem von Staats wegen eine andere
Kultur gepflegt wird".
Diese Definition schafft auch für Kärnten Klarheit. Wir haben in den
gemischtsprachigen Teilen von Kärnten außer den Deutschen zwei mehr
oder minder slowenischsprechende Bevölkerungsgruppen, die über die
Art und Weise, wie ihr geistiges und sittliches Wohl verbürgt werden
könnte, verschiedener Meinung sind. Die eine von ihnen, durch die
Volksabstimmung wider ihren Willen an einen Staat mit anderer
Bevölkerung gebunden, sieht ihr Heil in der Pflege der slowenischen
Kultur, deren Schwerpunkt heute jenseits der Staatsgrenzen liegt.
Die andere dagegen ist überzeugt, daß ihr geistiges und sittliches
Gedeihen wie bisher, so auch in Zukunft nur in der Verbindung mit
der deutschen Kultur möglich ist. Die erste Gruppe bildet die
slowenische Minderheit, die zweite hat damit nichts zu tun.
So sind denn unsere Kärntner Windischen nicht Verräter und nicht
Renegaten, nicht Überläufer und nicht Abtrünnige. Sie handelten in
der schweren Zeit von 1918 bis 1920 nach ihrer innersten Überzeugung
und gaben dieser mutvoll Ausdruck. Sie erduldeten die schwersten
Leiden für diese ihre Überzeugung und hielten unerschütterlich an
ihr fest. Dafür brachte ihnen der 10. Oktober 1920 die ersehnte
Befreiung.
Was aber Deutsche und Windische in der Zeit der Abwehrkämpfe und der
Volksabstimmung erlebten, wird für alle Zukunft ihr gegenseitiges
Verhältnis bestimmen. Gemeinsame Gefahr und gemeinsames Leid,
gemeinsam vergossenes Blut, gemeinsamer Kampf und gemeinsamer Sieg
haben Deutsche und Windische neuerdings zu einer
Schicksalsgemeinschaft zusammengeschmiedet, an der alle wie immer
gearteten Angriffe abprallen werden.
Klar und deutlich stellen wir fest, daß nicht die Slowenen
(Nationalslowenen) den Volksentscheid am 10. Oktober 1920 für
Kärnten und damit für Österreich herbeigeführt haben, sondern
eindeutig die Deutschen mit den Kärntner Windischen. Diese Tatsache
wird einwandfrei von maßgeblichen Historikern durch viele
Publikationen belegt.
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Feierlicher Versöhnungstrunk am 24. Oktober 1920 auf dem Kardinalsplatz
in Klagenfurt zwischen Deutsch-Kärntner und Windischen.
Verbrüderungspaar: Fritz Wieser aus Pischeldorf für die Zone B und
Jakob Lutschounig aus Maria Rain für die Zone A.
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Wir Windischen sind
keine Nationalslowenen!
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Der
ehemalige windische Abgeordnete des Kärntner Grenzlandes Albin
Petschnig. Er hatte 1945 im Maria Elend, auf seinem Hof, die
Auslieferung der Slowenischen Landwehr an die Titopartisanen als
Augenzeuge miterlebt.
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Robert Lutschounig,
Bauer in Maria Rain, Obmannstellvertreter des Verbandes der
Kärntner-Windischen und Albin Petschnig, Landtagsabgeordneter a. D.,
Bauer in Maria Elend im Rosental:
Beide erklärten, daß die Kärntner Windischen sich ganz entschieden
dagegen wehren, immer wieder als Slowenen bezeichnet zu werden. Wir
lehnen nicht allein das Recht der Slowenenführung ab, uns Windische
als Slowenen zu vereinnahmen und zu zählen, sondern wir protestieren
energisch auch dagegen. Wir Winidsche sind keine Erfindung der
ersten oder der zweiten Nachkriegszeit, sondern unsere Existenz und
unsere grundlegende Einstellung wir auch unsere Bezeichnung war lang
vor dem ersten Weltkrieg nicht anders als sie es heute ist. Unsere
Kinder bevorzugen die deutsche Sprache, weil sie die wachsende
Gefahr erkennen, daß man sie statistisch zu Slowenen geltend machen
will, daraus resultiert auch die Tatsache der Abnahme der
"Zweisprachigen" bei den Volkszählungen.
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Die Slowenenführer
sollen ruhig die Rechte der von ihnen vertretenen Slowenen geltend
machen, aber auf keinen Fall haben sie ein Recht uns zu vertreten
und in unserem Namen zu sprechen! Wir protestieren auch heftig
dagegen, daß man uns Windische als nicht bewußte Slowenen
bezeichnet, die man slowenisieren soll und will. Wir Kärntner
Windischen waren immer diejenigen, die zu allen Zeiten Österreich
die Treue gehalten haben - es war dies in den Jahren 1918/1920 und
später, vor allem wieder im Jahre 1945! (Öffentliche Erklärung,
abgegeben im Kärntner Landtag zu Klagenfurt anläßlich der Gründung
der beiden Slowenen-Organisationen.)
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Dr. Valentin Einspieler
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Dr. Valentin Einspieler, selbst Windischer, langjähriger und
verdienstvoller Landesobmann des Kärntner Abwehrkämpferbundes stellt
in seinem Buch "Verhandlungen über die Kulturautonomie 1925-1930"
fest: "Der slowenische Abgeordnete Poljanec sagte am 1. Juni 1921
bei der Budgetberatung im Kärntner Landtag: "Ich erkläre:
Wir
haben am 10. Oktober 1920 für Deutsch-Österreich
nicht
gestimmt..." (Vinko Poljanec, Pfarrer aus St. Kanzian am
Klopeinersee, Abgeordneter, Partei der Slowenen 1921-1927)
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Ein würdiges Denkmal für die Kärntner Windischen
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Sie haben die Volksentscheidung am 10. Oktober 1920
zugunsten der Republik Österreich entschieden.
Mit diesem Mahnmal dankt der KAB den Tausenden Kärntner Windischen,
die in Kärntens schwerster Zeit auf der Seite Kärntens und der
damals jungen Republik Österreich gestanden sind. So waren die
Kärntner Windischen Patrioten der ersten Stunde und haben mit ihrem
Einsatz ganz wesentlich zur Republikwerdung Österreichs beigetragen.
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Foto:
Privat
von links nach rechts:
Bgm. Valentin BLASCHITZ
LH Dr. Jörg HAIDER
Landesobmann des KAB
LAbg. a. D. Fritz SCHRETTER
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Foto:
Privat
von rechts nach links:
LH-Stvtr. Rudolf GALLOB
Minister Herbert HAUPT
Parteiobmann Dr. Martin STRUTZ
LAbg. Josef LOBNIG
Divisionär Gerd Ebner
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So haben gerade die Kärntner Windischen durch ihr entschlossenes
handeln für die Landeseinheit den entscheidenden Beitrag geleistet.
Viele gaben ihr Leben für die Einheit und Freiheit unseres Landes,
der Blutzoll der Windischen dafür war sehr hoch.
Weil die Kärntner Windischen an ihrer kärntentreuen Haltung
festhielten und nicht Slowenen sein wollten, wurden sie von den
Nationalslowenen als Verräter, Deutschtümler, Abtrünnige beschimpft,
diffamiert, sowie von slawischen Prügelbanden misshandelt.
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Foto:
Privat. Der Vertreter der Kärntner Windischen Albin PETSCHNIG aus
Maria Elend im Rosental.
Wenn immer wieder für die Öffentlichkeit erklärt wird, dass 10.000
Slowenen (Nationalslowenen) den Volksentscheid am 10. Oktober 1920
zugunsten Österreichs entschieden hätten, so ist dies schlichtweg
die historische Unwahrheit, mangelndes Geschichtsbewusstsein oder
ein bewusstes Verfälschen der stolzen Geschichte der Kärntner
Heimat.
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"Der slowenische Abgeordnete POLJANEC, Pfarrer in St.Kanzian am
Klopeinersee, Abgeordneter, Partei der Slowenen 1921-1927, sagte am
1. Juni 1921 bei der Budgetberatung im Kärntner Landtag: „Ich
erkläre: Wir haben am 10. Oktober 1920 für Deutsch-Österreich nicht
gestimmt.“Das ist eine Aussage, die für sich spricht und damit
dokumentiert ist.
In dieser schweren Zeit unseres Landes haben Deutschkärntner und
Windische durch den gemeinsam geführten Abwehrkampf die
Volksabstimmung erzwungen.
Das Denkmal stellt die Landeseinheit Kärnten mit der Zone A und B
dar, sowie mit den ohne Abstimmung verlorenen Gebiete Kanaltal,
Miestal, Seenland.
Der Text am Mahnmal für die Kärntner Windischen lautet:
Die Kärntner Windischen gaben ihr eben im Abwehrkampf für die
Heimat und haben am 10. Oktober 1920 die Volksabstimmung zugunsten
Österreichs entschieden.
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